Beschreibung
Zu den freiheitlichen Gegenentwürfen der bildenden Kunst seit dem Jahr 1800 gehören der ungeheure Zugewinn des kritischen Genießens, die stete Behauptung des Randständigen sowie die Vernachlässigung des Geldes. Vielleicht jedoch erweist sich die Kunst im Zeichen der post-revolutionären Interpretation des Erhabenen, der Befreiung der Sexualität sowie der Losbindung des Geldes weder als Gegenprogramm noch als ökologisches Werkzeug, sondern als Katalysator einer universellen Anonymisierung und "Ausuferung des Leibes". Neben Jacques Rancières Unbehagen in der Ästhetik tragen unter anderem Georges Didi-Hubermans Blick auf Aby Warburg, Alenka Zupancics Frage Was ist Sex? sowie Pierre Klossowskis zentraler Begriff der Gratuität entscheidend zu dieser radikalen Analyse der Gegenwartskunst bei.
Autorenportrait
Ralph Findeisen, geboren 1967, studierte Philosophie, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft und lebt als freier Autor in Berlin und Potsdam.