Beschreibung
Unter Hagenauers ist ein Parallelroman zu Wienolds Manona. Hagenauers haben das Schicksal der Fokusfigur Markus Piloty mitbestimmt. Sein Fall löst sich mit dem Zusammenbruch der Familie und ihres Inzests. Ein 19Jähriger fühlt sich durch ein viel jüngeres Mädchen angezogen und wird in einen double bind verstrickt. Scheinbar zufällig zieht Sophie Hagenauer Martin in ihre Familie hinein, tatsächlich wollen ihre Großeltern ihn sich dienstbar machen. Er gerät unter die Lasten der Verbrechen der Nazizeit, deren Vertuschung in der Bundesrepublik und einer inszestuösen Familie, die bereit ist, bis zum Mord zu gehen. Dabei ist Unter Hagenauers auch ein Zeitroman; Ereignisse wie die Flucht von Bürgern der DDR in die deutsche Botschaft in Prag und ihre Ausreise oder die Eröffnung der neuen Brücke über die Elbe bei Torgau 1993, wo bei Kriegsende sowjetische und USamerikanische Soldaten in symbolischer Weise aufeinander trafen, spielen in ihn hinein. In raschem Tempo und aus Martins Perspektive erzählt, zeichnet der Roman eine äußere Welt, die immer wieder von der inneren der Fokusfigur überflutet wird.
Autorenportrait
Götz Wienold, geboren 1938, lebt in Tokyo und schreibt Theaterstücke, Romane und Erzählungen.