Beschreibung
Seit Anfang 1962 arbeitet die im September 1961 eingerichtete Neunzehner-Kommission mehr schlecht als recht und ist ständig von Auflösung bedroht. Ihrem energischen Vorsitzenden Paolo Rossi ist es zu verdanken, dass dies nicht geschieht. In der Zwischenzeit verschlechtern sich Stimmung und Lage in Südtirol, vor allem, nachdem im Prozess in Trient jene Carabinieri freigesprochen werden, die nach der Feuernacht 1961 Südtiroler Häftlinge gefoltert hatten. Mit der Bildung der Mitte-Links-Regierung unter Aldo Moro und Giuseppe Saragat im Dezember 1963 beginnt ein neuer Abschnitt in der Südtirol-Politik. Diese Regierung hat ein anderes Verständnis von Minderheiten und macht den Weg frei für eine Lösung. Gleichzeitig wird in Mailand der erste Südtirolprozess durchgeführt, der auch einem größeren Publikum in Italien erstmals die ganze Südtirol-Problematik vor Augen führt. Die Regierung in Rom greift mäßigend ein, die Angeklagten werden dennoch zu insgesamt 431 Jahren Haft verurteilt. Unabhängig davon handeln Österreichs Außenminister Bruno Kreisky – Sozialist – und sein italienischer Kollege Saragat – ebenfalls Sozialist – eine Lösung für Südtirol aus. Vor der letzten entscheidenden Geheimsitzung mit Saragat in Paris lädt Kreisky die politischen Spitzen aus Süd- und Nordtirol zu einer vertraulichen Besprechung in seine Wohnung in Wien ein und holt sich dort die Ermächtigung zur Fortsetzung der Gespräche.
Der Herausgeber:
Rolf Steininger, Ordentlicher Universitätsprofessor und seit 1984 Leiter des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck; Studium der Anglistik und Geschichte in Marburg, Göttingen, München, Lancaster und Cardiff. Bis 1983 Professor an der Universität Hannover, Senior Fellow des Eisenhower Center for American Studies der University of New Orleans und Jean Monnet Professor, Gastprofessor an den Universitäten Tel Aviv, Queensland (Australien), New Orleans, Aufenthalte als Gastwissenschaftler in Saigon, Hanoi und Kapstadt. Seit 2008 auch an der Freien Universität Bozen tätig. Zahlreiche Veröffentlichungen sowie international preisgekrönte Fernseh-, Film- und Hörfunkproduktionen.
Weitere Informationen unter www.rolfsteininger.at
Autorenportrait
Rolf Steininger, Dr. phil., em. ordentlicher Universitätsprofessor, 1984-2010 Leiter des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck; Studium der Anglistik und Geschichte in Marburg, Göttingen, München, Lancaster und Cardiff. Bis 1983 Professor an der Universität Hannover, Senior Fellow des Eisenhower Center for American Studies der University of New Orleans und Jean Monnet-Professor, Gastprofessor an den Universitäten Tel Aviv, Queensland (Australien), New Orleans, Aufenthalte als Gastwissenschaftler in Saigon, Hanoi und Kapstadt. Seit 2008 auch an der Freien Universität Bozen tätig. Zahlreiche Veröffentlichungen sowie international preisgekrönte Fernseh-, Film- und Hörfunkproduktionen.
Weitere Informationen unter www.rolfsteininger.at