Beschreibung
Wie keine anderen Wissenschaften sind die Geisteswissenschaften heute herausgefordert, ihre gesellschaftliche Relevanz überzeugend zu begründen. Wie gestaltet sich ihr Verhältnis zu den Naturwissenschaften? Wie lautet ihr vernünftiger Auftrag in einer zunehmend vernunftkritischen Gesellschaft? Unter welchen Voraussetzungen können die Geisteswissenschaften weiterhin einen sinnvollen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung in kritischer Auseinandersetzung mit den Strömungen der Zeit leisten?
Die in diesem Band zusammengefaßten drei Beiträge beschäftigen sich mit der Bedeutung der Wissenschaft in der Kultur, der transdisziplinären Dimension des Wissens und dem Wandel von den Geisteswissenschaften zu den Kulturwissenschaften. Der Graben, der zwischen den Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften immer wieder gezogen wird, wird keineswegs als unüberwindlich verstanden, sondern vielmehr als ein noch unerforschtes Feld, das von beiden Disziplinen her erschlossen werden sollte.
In dem Band wird der Stellenwert der Geisteswissenschaften als Kulturwissenschaften hervorgehoben, da sie - grenzüberschreitend, integrativ und dialogisch - in ihrer realitätsprägenden Kraft und aufklärerischen Funktion verstärkt zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beitragen sollen.