Beschreibung
ALLES WALZER Eine Spurensuche nach den Ursprüngen des Wiener Walzers mit überraschenden Erkenntnissen: zum Lesen, Zuhören, Zuschauen (mit DVD-Beilage) Vor 200 Jahren, 1814, wurde auf dem Wiener Kongress die politische Neuordnung Europas verhandelt. "Der Kongress tanzt viel, kommt aber nicht vorwärts", klagten Zeitgenossen, da der Gastgeber, Kaiser Franz I. von Österreich, die hohen Gäste durch Bälle und andere Vergnügungen unterhielt. Damals errang der Wiener Walzer - seit der Mitte des 18. Jahrhunderts in Quellen erwähnt, aber lange wegen der innigen Berührung der Paare verpönt - besondere Beliebtheit. Der Wiener Walzer in der Musik- und Tanzgeschichte und auch als kultur- und sozialhistorisches Phänomen Im vorliegenden Band, der auf den Ergebnissen einer Innsbrucker Tagung beruht, gehen Expertinnen und Experten aus den Fachbereichen Historische Tanzforschung, Volkstanzforschung, Musikwissenschaft und Ethnomusikologie der erstaunlich wenig erforschten Frühgeschichte des Walzers auf den Grund. Die Wurzeln des berühmten Wiener Walzers liegen unter anderem im Alpenraum, aber das "Walzen" in seinen vielen Ausprägungen war keineswegs nur auf die Alpenländer beschränkt. Entstehungsgeschichte des Walzers ein bis heute beliebter Volkstanz mit historischen Abbildungen und Abbildungen zu den Grundfiguren des Tanzes Melodien und Noten unterschiedlicher Quellen zum Nachspielen DVDBeilage zum Anhören Aus dem Inhalt: Reingard Witzmann, Wien: Magie der Drehung Zum Phänomen des Wiener Walzers von der Aufklärung zum Biedermeier Gabriele BuschSalmen, Freiburg/Kirchzarten: ". wie Sphären um einander herumrollen" Dreher, Schleifer, Deutsche und Walzer auf den Tanzböden und in der Literatur vor 1800 Simon Wascher, Wien: Die Walzer einer westfälischen Tanzsammlung von 1767 Walter Deutsch, Wien: Typologische Anmerkungen zur Melodik des Walzers in der Volksmusik in Österreich Thomas Nussbaumer, Innsbruck: Walzer und Ländler in Tiroler Quellen der Volksmusikforschung Else Schmidt, Wien: Walzerformen in der österreichischen Volkstanzpflege Monika Fink, Innsbruck: "Verrufen verfemt verehrt". Zur sozialen Stellung des Walzers aus der Sicht der Tanzmeister Hannelore Unfried, Wien: Der Cotillon das Schleusentor zwischen Tanzboden und Bühne
Autorenportrait
Thomas Nußbaumer, ao. Univ.-Prof. Dr., seit 1995 wissenschaftlicher Mitarbeiter, seit 2010 Dozent für Volksmusikforschung am Innsbrucker Sitz der Universität Mozarteum Salzburg; Leiter des Abteilungsbereichs Musikalische Ethnologie an der Abteilung für Musikwissenschaft. Forschungs- und Publikationsschwerpunkte: Volksmusik im Alpenraum, Musik und Brauch, Fasnacht, Volksmusik und Nationalsozialismus, Musik der Old Order Amish in Iowa. Franz Gratl, Mag. Dr., Studium der Musikwissenschaft und Geschichte, seit 2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter und 2007 Kustos der Musiksammlung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum. Konzeption und Betreuung der Konzert-, CD- und Noteneditionsreihe musikmuseum, Publikationsschwerunkte: Kirchenmusik und Musikgeschichte Tirols.