Glaube und Geschichte bei Karl Rahner und Gerhard Ebeling
Ein Vergleich transzendentaler und hermeneutischer Theologie
Coreth, Emerich / Kern, Walter / Rotter, Hans
Erschienen am
01.01.1996
Beschreibung
Was bedeutet die Geschichte für den christlichen Glauben? Zwei prominente Theologen des 20. Jahrhunderts geben unterschiedliche Antworten. Franz Gmainer-Pranzl versucht in seiner 1994 mit dem „Karl-Rahner-Preis für theologische Forschung“ ausgezeichneten Arbeit einen Vergleich.
Nach Karl Rahner ist der Mensch darauf ausgerichtet, daß Gott sich ihm mitteilt. Der göttliche Auftrag kann aber nur in der Geschichtlichkeit der Welt verwirklicht werden. Christen sind deshalb auf die Geschichte verwiesen, in der sie ihre Berufung ausdrücken und verwirklichen können.
Nach Gerhard Ebeling ergeht Gottes Wort an die Menschen. Es trifft ihr Gewissen und bringt ihre wahre Stellung in der geschichtlichen Welt zwischen Gut und Böse zur Sprache. Geschichte wird so zum „Bewährungsfeld des Menschen“.
Franz Gmainer-Pranzl stellt beide Entwürfe differenziert und ausführlich dar. Er weist kompetent und fachkundig auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Transzendentaler und Hermeneutischer Theologie hin. Gegenüber beiden – dem katholischen und dem evangelischen – Theologen bleibt die kritische Frage, ob nicht – auf verschiedene Weise – die Freiheit des Menschen durch Gottes Vorwegbestimmung aufgehoben wird.
Autorenportrait
Univ.-Prof. DDr. FRANZ GMAINER-PRANZL, geb. 1966, 1991-1994 Assistent am Institut für Fundamentaltheologie an der Universität Innsbruck. 1995-2002 Assistent am Institut für Dogmatik und Fundamentaltheologie in Linz. Seit 2009 Professor an der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Salzburg. 2011 Habilitation im Fach Fundamentaltheologie an der Universität Innsbruck.