Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Lehrstuhl für Deutsche Philologie), Veranstaltung: Wahrnehmungskunst der Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Teil I und II der Neuen Gedichte, denen die Gedichte Blaue Hortensie und Rosa Hortensie entstammen, entstanden zwischen 1902 und 1908 und sie gelten neben dem Malte Laurids Brigge als Hauptwerk der mittleren Schaffensphase Rilkes, das sich deutlich von dessen bisheriger und später folgender Produktion abhebt. Es markiert eine Wende von der gefühlsbetonten Dichtung des dreiteiligen Stunden-Buchs zur objektiveren Sprache der Dinggedichte. Mit dieser neuen poetischen Orientierung, die von Rilkes intensiver Auseinandersetzung mit der bildenden Kunst in Paris und hier besonders von Rodin und Cézanne beeinflusst war, gilt Rilke als einer der bedeutendsten Dichter der literarischen Moderne. Oft nannte man Rilke den Dichter der Dinge: Er konzentriert sich auf die Hinwendung zu den Gegenständen, deren innewohnende Kraft und Wirklichkeit er sichtbar machen möchte, so dass das Gedicht wie eine Plastik oder ein Gemälde für sich selbst stehen kann. In den Neuen Gedichten findet er zum Dinggedicht und schafft eine die Eigenart des Gegenstands ergründende Lyrik, wobei die Verwandlung des Außen in ein Innen als Prinzip seiner Dingdichtung gilt. - Das Augenmerk dieser Arbeit liegt darauf, wie Rilke in den Briefen über Cézanne die Auseinandersetzung mit dessen Werk reflektierend verarbeitet und ob bzw. wie sich seine Einsichten aus dieser Reflexion im eigenen Schaffen wiederfinden. Dies soll an den Gedichten Blaue Hortensie und Rosa Hortensie beleuchtet werden.