Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Veranstaltung: Proseminar: 'Immanuel Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten', Dr. A. Aichele, WS 98/99, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Problem der Begründung in der Moral stellte der Berliner Philosoph Ernst Tugendhat in den Mittelpunkt seiner 1993 veröffentlichten Vorlesungen über Ethik. Worauf stützen sich moralische Normen, moralisches Urteilen? Gibt es eine von letztbegründeten religiösen Traditionen unabhängige Einsichtigkeit moralischer Normen? Oder kann man moralisch urteilen, ohne an das Begründetsein des eigenen Urteils zu glauben? Durch das Auffinden der Grundlagen unserer moralischen Wertvorstellungen meinte Tugendhat, die Fundamente eines plausiblen modernen Moralkonzepts offenlegen zu können. Er suchte deshalb in seiner Arbeit eine Bedeutung von gut als entscheidendem Beurteilungskriterium, die in dem Sinn allgemeingültig wäre, daß sie von allen anerkannt werden könnte, die plausibel sei und so zu Grundlage und Bewertungsmaßstab in einem Moralsystem werden könne. Laut Tugendhat habe bislang noch keine ethische Konzeption dies zufriedenstellend geleistet. Eine solche Behauptung bedarf natürlich der Begründung und machte so die Auseinandersetzung mit den als unzureichend oder widersprüchlich kritisierten ethischen Systemen notwendig. Besondere Aufmerksamkeit mußte Tugenhat dabei der Moralphilosophie Kants schenken, hatte er sich doch zum Ziel gesetzt, ein Begründungsprinzip zu gewinnen, das über das Kantische hinausreicht und gleichzeitig jeglichen Anspruch auf absolute Begründbarkeit aufgibt.