Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Wohnen und Stadtsoziologie, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Dynamiken und Grenzen des Finanzmarktkapitalismus, Sprache: Deutsch, Abstract: [.] Die Erforschung des urbanen Raumes und dieser Prozesse hat bis heute unzählige Erkenntnisse und Publikationen aus den Bereichen der Soziologie, der Politikwissenschaft, der Geographie, der Wirtschaftswissenschaften usw. gebracht. Die Aufgabe von Kommunalpolitikern, Stadtplanern und anderen stadtgestaltenden Akteuren sollte es sein, das gleichberechtigte Zusammenleben der Menschen in der Stadt zu gewährleisten und zu gestalten. Die Versorgung mit Wohnraum stellt dabei eine der elementarsten Funktionen der Organisation des Städtischen dar. Gerade in Bezug auf diesen Wohnraum kam und kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen unterschiedlichen Akteuren. Da stehen sich Alteingesessene, Zugezogene, Stadtpolitiker, Unternehmer, Immobilienhändler, Architekten und andere Akteure gegenüber. Die Konfliktlinien und Beteiligten sind vielfältig. Häufig geht es dabei um Fragen der Verdrängung. Ein Begriff, der in diesem Zusammenhang häufig genannt wird, ist jener der Gentrification. Anwohner werden durch Aufwertungen aus ihrem Viertel vertrieben, da sie nicht mehr in der Lage sind, den Immobilienpreissteigerungen Stand zu halten und die Miete zu zahlen. Bei diesen Aufwertungen und Verdrängungen handelt es sich um Phänomene, die sich auf lokaler Ebene abspielen. Innerhalb einer Stadt werden einige Viertel aufgewertet. Anderen dagegen drohen die Abwertung und die Konzentration der sozialen Probleme der Stadt. Diese Erscheinungen können in vielen Städten überall auf der Erde beobachtet werden. Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, welche Ursachen neben der lokalen auf der globalen und systemischen Ebene für die städtischen Erscheinungen verantwortlich sind. Es wird vermutet, dass auch die grundsätzliche Verfasstheit des Kapitalismus und dessen Transformationen eine Rolle spielen. Dabei wird wie folgt vorgegangen. Als erstes werden die Theorien der Akkumulation durch Enteignung und der wechselnden Akkumulationsregime vorgestellt. Im Folgenden werden spatial fix und die Privatisierung als Lösungsstrategien gegen das Problem der wiederkehrenden Überakkumulation untersucht. Schließlich geht es um die Frage, wie sich diese Prozesse auf den städtischen Raum auswirken. Das Konzept der unternehmerischen Stadt wird hinsichtlich Entstehung und Ausgestaltung genauer beleuchtet. Die urbanen Folgen Gentrification, Segregation und Polarisierung und die daraus resultierenden Formen des Widerstandes werden am Ende der Arbeit untersucht.