Beschreibung
Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Didaktik - Germanistik, Note: 2, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Hörspiel sowie das Hörbuch sind besondere Formen der literarischen Rezeption, aber auch eigenständige Kunstformen. In den vergangenen Jahrzehnten gerieten sie außerhalb des Rundfunkbereichs, stark in Vergessenheit. Kennzeichnend für diese Entwicklung ist, die auf den Kinderhörspieltagen 1990 berechtigterweise gestellte Frage, ob das Hörspiel verschwinden würde? (PD 109, S. 1) Thematisch ähnlich gelagert ist ein Bericht von Gerhard Haas mit dem provokanten Titel: Das Hörspiel - die vergessene Gattung? (PD 109, S. 13-19) In den letzten Jahren jedoch ist ein enormer Anstieg an der Produktion auditiver Texte zu beobachten. So stieg innerhalb der letzten zehn Jahre die Anzahl der Produktionen so stark an, dass bereits 2003 10.000 Titel erhältlich waren, zu denen seitdem jährlich ca. 800-1000 neue hinzukommen (vgl. PD 185, S. 6). Das Medium erlebt eine Renaissance. Inzwischen existieren einige reine Hörbuchverlage und Magazine, die sich dem Genre verschrieben haben. Alles liest und alles wird gelesen. Auch im Deutschunterricht wurde die Arbeit mit diesem Medium nie ganz vergessen, aber zu diesem Zeitpunkt scheint auch hier die Nachfrage gestiegen zu sein. Hören und Sprechen stehen zwar weit oben in den Rahmenrichtlinien und Lehrplänen, werden aber nach wie vor stiefmütterlich im Unterricht behandelt oder dienen meist als Erholung in Vertretungs- oder Randstunden. So verwenden nach einer Umfrage des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels 65,1% der Deutschlehrer nie Hörbücher im Unterricht (vgl. Börsenverein, S. 53). Hörfassungen vertiefen jedoch das Verständnis von Literatur allein schon durch die Betonungen des Sprechers eines Textes. Auch leseschwächere Schüler können so einen Einstieg in die Lektüre finden.