Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Das römische Reich unter Claudius und Nero, Sprache: Deutsch, Abstract: Lucius Annaeus Seneca, (um 4 v. Chr. bis 65 n. Chr.), Philosoph, Staatsmann und Dichter, wurde als Sohn des römischen Rhetorikers Lucius Annaeus Seneca, bekannt als Seneca der Ältere, im spanischen Córdoba geboren und erhielt in Rom eine gründliche Ausbildung in Rhetorik und Philosophie. Starken Einfluss übte der Unterricht der Stoiker auf ihn aus, deren Lehre er später übernahm. In Rom gelangte Seneca als Advokat, Quästor und Senator zu großem Ansehen. Aufgrund einer Hofintrige wurde er im Jahr 41 n. Chr. nach Korsika verbannt. Seneca hatte als Schüler der stoischen Lehre gelernt, die ganze Welt als Vaterland anzuschauen. So hatte er also die Bewährungsprobe im Exil zu bestehen. Im Januar 49 bewirkte Agrippina Senecas Rückkehr nach Rom. Außerdem betraute sie ihn mit der Erziehung ihres Sohnes Lucius Domitius (von Claudius adoptiert), der nun Nero Claudius Drusus Germanicus hieß. Nachdem Nero nach Claudius Tod im Jahr 54 n. Chr. den Kaiserthron bestiegen hatte, gehörte Seneca zu seinen engsten Beratern. 65 n. Chr. wurde Seneca der Beteiligung an der von Gaius Calpurnius Piso (gestorben 65) angeführten Verschwörung gegen Nero bezichtigt und noch im selben Jahr zum Selbstmord gezwungen. Seneca musste, da er der Erzieher Neros war, die uns leider nicht überlieferte laudatio funebris für den verstorbenen Kaiser Claudius verfassen. Einige Zeit darauf erschien das anonyme Pamphlet Apocolocyntosis. Hier drängt sich natürlich die Frage nach eventuellen Zusammenhängen auf. Es bestehen zwar Überschneidungen zwischen dem Leben und der Herrschaft des Claudius und Seneca, eine direkte Verbindung der beiden Texte kann ich jedoch nicht erkennen. Seneca hat meiner Meinung nach die Apocolocyntosis nicht als bewussten Kontrapunkt zur Totenrede geschrieben, um seinem damals offensichtlich unterdrücktem Zorn und seiner Abneigung gegen Claudius und dessen Herrschaft Luft zu machen. Vielmehr gehe ich davon aus, dass die Satire politische Absichten, aber zweifelsohne auch eine persönliche Motivation Senecas enthält. Auf diese beiden Punkte möchte ich mich im Folgenden konzentrieren, neben einigen allgemeinen Betrachtungen des Textes.