Beschreibung
Zeitzeugenberichte zum Kriegsende in der Tschechoslowakei und zur Vertreibung zweier Antifaschisten, Eugen und Kurt Nelhiebel, werfen neues Licht auf das bisher mit Legenden umwobene Thema Vertreibung der Sudetendeutschen. Ergänzende Dokumente und Essays erhellen Kontinuitäten und Schwierigkeiten vertriebener Antifaschisten in der Bundesrepublik.
Autorenportrait
Kurt Nelhiebel, Ps. Conrad Taler, geb. 1927, nach dem Krieg und seiner Vertreibung Journalist und langjähriger Redakteur bei Radio Bremen. Verfasser eines umfangreichen publizistischen Werkes, u.a. von 21 Reportagen vom ersten Auschwitzprozess in Frankfurt am Main und zur Geschichte der Vertriebenenorganisationen.
Rezension
«Das Bemerkenswerte an den Texten ist, wie Nelhiebel eindrückliche Schilderungen seiner eigenen Erfahrungen von Kriegsende, Aussiedlung und Heimatverlust mit einer scharfen Analyse und Kritik an der späteren Erinnerung an Heimat, Flucht und Vertreibung verbindet. Gerade seine Abgrenzung von der oftmals nationalistischen und revanchistischen Praxis der westdeutschen Vertriebenenverbände macht Nelhiebel zu einer seltenen Stimme in der deutschen Erinnerungslandschaft, für die man sich beizeiten etwas mehr Gehör wünschen könnte.» (Lars Breuer, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 62.11, 2014)
Inhalt
Inhalt: Briefwechsel zwischen Eugen und Kurt Nelhiebel 1944/45 – Tagebuch von Kurt Nelhiebel 1945-50 – Kriegsende und Vertreibung im Wirrwarr der Meinungen – Antifaschistische Tradition in der Bundesrepublik – Vertriebene aus der Tschechoslowakei – Die Charta der Heimatvertriebenen – Vertanes Erbe Antifaschismus in Ost und West.