Beschreibung
1863 – in Hamburg werden «Befreiungskriegs»-Jubiläen veranstaltet. Über das Datum herrscht Zwist – seit 50 Jahren. 1863 setzt sich die «März-Partei» durch. Die Märzfeier, zuletzt 1838 begangen, auf Hamburger Lokalgeschehen Bezug nehmend, gerät erneut zum Triumph von Nationalismus und Liberalismus, zeigt aber auch Anklänge an Militarismus und Franzosenfeindlichkeit. Die auf Senatsbeschluß hin seit 1817 routinemäßig alljährlich veranstaltete Oktoberfeier, bezogen auf die Leipziger «Völkerschlacht», läuft dagegen aus. Hier positioniert sich hastig Carl Mönckeberg mit dem Buch Hamburg unter dem Drucke der Franzosen; nur der erste Teil erscheint – wie geplant – zum März 1863. Der konservative Pastor, auf Seiten der «Senats»- und «Oktober-Partei», legt eine Darstellung vor, die von Ressentiments weitgehend frei und bis heute informativ ist. Dieses Werk wurde nun neu herausgegeben und reich kommentiert.
Autorenportrait
Carl Mönckeberg (1807-1886), Pastor an der Hauptkirche St. Nikolai; Förderer des Wiederaufbaus des Kirchengebäudes nach dem Großen Brand 1842; Mitstreiter Johann Hinrich Wicherns im Rahmen der Inneren Mission; Gegner der Trennung von Staat und Kirche; «Nestor und bahnbrechender Urheber» der Revision der Luther-Bibel.
Helmut Stubbe da Luz, geboren 1950; Privatdozent für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr Hamburg.