Beschreibung
Physiologen des 19. Jahrhunderts produzieren in vielfältigen Experimenten Stimmen aus Leichen und Leichenteilen, welche die rhetorische Einheit von Stimme, Körper und Sprache in Frage stellen. Die Autorin legt vor dem Hintergrund analytischer Theatralität eine detaillierte Diskursanalyse dieser Experimente vor, die deren vorwissenschaftlichen Horizont sowie einen Vergleich mit literarischen und gesellschaftlichen Stimm- und Wahrnehmungsmodellen fokussiert. Die Ergebnisse ihrer Analysen führen, jenseits von Frequenz und Maschine, zu einer anderen Einschätzung des 19. Jahrhunderts sowie zu einer gesellschaftlich wirksamen Definition von Stimme, welche die theoretische Grundlage für ein Theater der Wissenschaft bereit stellt.
Autorenportrait
Petra Bolte-Picker schloss nach zahlreichen künstlerischen Tätigkeiten ihr Studium am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft ab und war dort anschließend bis 2011 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Studiengangkoordinatorin tätig. Sie promovierte 2011. Ihre Forschungsinteressen und Veröffentlichungen behandeln Theater und Wissenschaft, Theatralität und Politik sowie zeitgenössisches Theater und Tanz.
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