Beschreibung
In der Studie wird die kontroverse Rezeption der russischen Lyrik in Literaturzeitschriften der Bundesrepublik Deutschland und der DDR vergleichend betrachtet. Das Fundament bilden historische Prozesse wie z. B. das «Tauwetter». Im Mittelpunkt steht die Analyse signifikanter Doppelübersetzungen, u. a. von Texten Puškins, Bloks, Esenins und Majakovskijs. Ihre politische Funktion erhalten die Gedichte teilweise erst durch den Kontext ihrer Veröffentlichung. Als Schlüsselthemen treten der Zweite Weltkrieg und das «ewige» Russland hervor. Die Dichter, systemkonform oder -kritisch, waren aufgerufen, ihre Inspiration in den Dienst einer überpersönlichen Sache zu stellen. Zum einen waren sie Visionäre und Gestalter der Zukunft, zum anderen Chronisten und Bewahrer der, auch kollektiven, Erinnerung.
Autorenportrait
Christine Fischer ist Privatdozentin für Slavische und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Jena. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind u. a. russische und polnische Lyrik, Übersetzungsforschung sowie Bezüge zwischen Literatur und Musik.
Inhalt
Inhalt: Rezeptionsphasen russischer Lyrik im geteilten Deutschland – Profile deutscher Literaturzeitschriften – Doppelübersetzungen: Puškin und Lermontov, Bloks Revolutionspoem, subjektives Erleben und gesellschaftlicher Umbruch bei Mandel‘štam und Esenin, Stilisierung Majakovskijs, Aufarbeitung des Zweiten Weltkriegs (Simonov) – Mit Beiträgen von Sylvia Jurchen und Claudia Senf. Inhaltsverzeichnis