Beschreibung
Industrie und Postindustrie, Früh- und Spätkapitalismus, Moderne und Postmoderne liefern die Schlagwörter für diesen interdisziplinär orientierten Band. Es wurden Beiträge versammelt, die die komplexen Zusammenhänge zwischen der Entwicklung der europäischen Industriezentren und der Herausbildung einer urbanen Kunst und Literatur beleuchten. Das geographische Spektrum reicht von Peripherie bis zu Metropolen, wobei das Spannungsverhältnis zwischen den Kategorien
nochmal neu ausgehandelt wird. Der zeitliche Rahmen ist durch die Entwicklungsphasen des Industriezeitalters diktiert, somit umfasst er dessen Sternstunde wie auch seinen langsamen Untergang. So wird die Dynamik des Fortschritts mit seinen soziokulturellen und weltanschaulichen Konsequenzen, sowie die Idee eines unaufhaltsamen Wachstums aus der Perspektive eines «Endes der Geschichte» betrachtet.
Autorenportrait
Marcin Go?aszewski, geboren 1980 in ?ód? (Polen); Promotion in Deutscher Literaturwissenschaft:
(Peter Lang Verlag 2010); Stipendien vom Deutschen Akademischen Austauschdienst, der Universität Gießen und der Universität Regensburg, der Stiftung für Polnische Wissenschaft (FNP), des Polnischen Ministeriums für Wissenschaft und Forschung; Preisträger der Erwin-Stein-Stiftung und der Stiftung der Universität ?ód?; Mitglied der Internationalen-Ernst-Wiechert-Gesellschaft und der Adam-von-Trott-zu-Solz-Stiftung; Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Literatur und Kultur Deutschlands, Österreichs und der Schweiz an der Universität ?ód?; wissenschaftliche Publikationen zu Clemens August Graf von Galen, Ernst Wiechert und der Inneren Emigration.
Kalina Kupczynska, geboren 1976 in ?ód?; Studium der Germanistik in ?ód?, Passau und Wien; seit 2008 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Literatur und Kultur Deutschlands, Österreichs und der Schweiz an der Universität ?ód?; Promotion in der neueren deutschen Literaturwissenschaft zum Thema
(Würzburg 2012); DAAD-, Werfel- und Humboldstipendiatin; Mitglied der IVG (Internationale Vereinigung für Germanistik) und der ÖGG (Österreichische Gesellschaft für Germanistik); Publikationen zur deutschen und österreichischen Avantgarde sowie zur Experimentalliteratur, zu intermedialen Aspekten der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur und zur graphischen Literatur. Derzeit Arbeit am Habilprojekt
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Inhalt
Inhalt: Henk de Berg: Der Mensch in der Industriegesellschaft. Versuch einer Anthropodizee – Helmut Peitsch: «Augen haben für die Übel des Fabriksystems»: Friedrich Engels Beschreibung der ?klassischen? Industriestadt Manchester – Carola Hilmes: Träume, die in den Himmel wachsen. Eine kontrapunktische Lektüre des Eiffelturms – Christoph Pflaumbaum: Das Leiden unter den Nachzüglern. Zum Essayismus von Adolf Loos – Falk Bornmüller: Das Unbehagen an der Gewalt - Bemerkungen zu Walter Benjamin und Hannah Arendt – Frank M. Schuster:
, Metropole, Masse, Maschine - Straße, Stadt,
Die sich verändernde Wahrnehmung der Großstadt (1895-1929) – Hans Günther: Das Leiden an der Großstadt in der russischen Literatur (19. und frühes 20. Jh.) – Sigurd Paul Scheichl: Eierhäuschen und Spindlersfelde. Die Welt der Industrie in Fontanes
– Lars Wilhelmer: «Ein rasendes Toben erfüllte den Raum»: Die Eisenbahn als transitorischer Ort in literarischen Texten des 19. Jahrhunderts – Iris Hermann: Melancholische Stadtansichten eines Lissaboner Flaneurs: Fernando Pessoas
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) – Karolina Sidowska: Die lebendigen und die toten Großstädte der Expressionisten. Das Bild der Stadt in der expressionistischen Lyrik – Ilija Pacev: Der urbanistische Diskurs im Roman «Dilettant» von Cavdar Mutafov – Marja Härmänmaa: Furious Dogs, White Cancer, and the Fallen Virgin - Gabriele D’Annunzio and the Representation of the Modern City’s Degeneration – Katarzyna Szalewska: City textualisation strategies: literary conceptualisations of an urban space in Walter Benjamin’s
– Wolfgang Brylla: Die Stadt als Ruine. Zur Narrativierung von urbanen Kriegsräumen in
von Hans Erich Nossack – Inga Probst: Landschaften abwesender Arbeit in Volker Brauns
– Hannes Krauss: «Da bin ich noch: mein Land geht in den Westen». Die deutsche Vereinigung als Spezialfall der Migration – Joachim Kuropka: Industrialisierung und katholische Lebensformen im Spiegel literarischer Werke aus Westfalen – Günther A. Höfler: Wunschmaschine Stadt. Bewusstseins-, Libido- und Datenströme in Peter Roseis
und Terezia Moras
– Joanna Drynda: Verstädterte Körper. Zu Kathrin Rögglas Diagnose postindustrieller urbaner Befindlichkeiten – Torsten Erdbrügger: U & E. (Bedeutungs-)Schichten in den urbanen Architexturen Georg Kleins – Gudrun Heidemann: Postindustrielle Häusergräber, beredete Augenblicke - kindliche Fotosch(l)üsse in Wim Wenders «Alice in den Städten» und ?ukasz Palkowskis «Rezerwat» – Andrea Meixner: «Als hätten sich die Himmelsrichtungen um einen gedreht» – Terézia Moras Roman
und der ‘fremde Raum’ Stadt – Gra?yna Gajewska: The Image of a Cybercity in William Gibson’s
The cybernetic city – Katarzyna Szczerbowska-Prusevicius: Bilder der Stadt in der Migrantenliteratur – Karolina Prykowska-Michalak:
- das Bild der Stadt – Monika Kucner: Groß- und Kleinstadtbilder in der deutschsprachigen Literatur aus ?odz – Krystyna Radziszewska: Eine Stadt in der Stadt. Literarische Versionen des ?odzer Gettos – Magdalena Sitarz: Die Industriemetropole ?odz aus der jüdischen Perspektive: «Poyln. Zikhroynes un bilder. ?odzh tsvishn beyde velt-milkhomes» - der sechste Band der Autobiographie des jiddischen Schriftstellers Yekhiel Yeshaye Trunk (1887-1961) – Marek Ostrowski: Litzmannstadt. Maschine der Bürokratie. Inhaltsverzeichnis