Beschreibung
In seiner Eigenschaft als Bildungsbewegung eher denn als strenge Wissenschaftsdisziplin begünstigte der Humanismus der frühen Neuzeit vielfältige Idealisierungen der historischen und soziokulturellen Zusammenhänge und der Persönlichkeitsdarstellungen der Epoche. Diese interdisziplinäre Studie über Manuel Chrysoloras liefert eine umfassende Biographie des Intellektuellen unter Berücksichtigung seines professionellen Wirkens in Italien, eine detaillierte Bestandsaufnahme der von ihm aus Konstantinopel exportierten Kulturgüter in Form von kostbaren Handschriften und linguistischer Lehrmethode sowie eine Darstellung seiner diplomatischen Mission zu den westeuropäischen Fürstenhöfen und zur päpstlichen Kurie. Es ergaben sich wesentliche Korrekturen am allgemein anerkannten, ja verklärten Gelehrtenbild, das in Manuel Chrysoloras in erster Linie den Pionier der griechischen Philologie im neuzeitlichen Westeuropa erblickt.
Der Titel liefert Hintergrundinformationen zur Regensburger Vorlesung von Papst Benedikt XVI sowie zu den Verhandlungen um den EU-Beitritt der Türkei.
Autorenportrait
Die Autorin: Lydia Thorn-Wickert studierte Erziehungswissenschaften in Frankfurt am Main, Italienische Sprache und Kultur in Bonn und Perugia; sie absolvierte weitere Studien in Romanistik, Lateinischer Philologie des Mittelalters und der Neuzeit sowie der Byzantinistik in Bonn. Nach langen Auslandsaufenthalten in London, Rom, New York und Washington lebt und arbeitet sie in Bonn.