Beschreibung
Die Debatte um den Beitritt der Türkei geht nicht nur um die Türkei selbst, sondern vor allem um den Charakter der EU. Wie man auf die Türkei antwortet, gibt klare Auskunft darüber, was
ist oder sein soll. Diese Analyse typologisiert und dokumentiert die verschiedenen Argumentationslinien der Diskussionsteilnehmer in Westeuropa. Der Begriffskampf um Europa, der sich im Thema
zuspitzt, wird anhand von Tageszeitungen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien untersucht. Dabei wird offensichtlich, wie stark die nationale Perspektive bei der Diskussion europäischer Themen immer noch vorherrscht. So ist die kulturell-historische Begründung Europas eine deutsch-französische Besonderheit. Dies zeigt, wie unterschiedlich die Vorstellungen von (EU-)Europa sind.
Autorenportrait
Die Autoren: Roberta Carnevale ist Lektorin für Italienisch an der Universität Bonn. Sie hat Germanistik und Anglistik in Florenz, Berlin und Bonn studiert und promoviert im Rahmen des Deutsch-Italienischen Promotionskollegs an der Universität Florenz und der Universität Bonn zum Werk Georg Büchners.
Stefan Ihrig ist verantwortlicher Projektmitarbeiter (Zypern, Rep. Moldova) am Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung, Braunschweig. Er hat Jura und Politikwissenschaft in London sowie südosteuropäische Geschichte, Turkologie und Politik in Berlin studiert.
Christian Weiß ist Assistent für Landeskunde und Literatur an der Section d’études allemandes der Université de Montreal. Er hat Geschichte, Französisch und Erziehungswissenschaften in Bonn, Paris und Berlin studiert und promoviert an der Humboldt-Universität Berlin zu Erzählstrukturen in deutschen und französischen Geschichtsschulbüchern.
Inhalt
: Die Türkei im doppelten Spiegel - zum Dilemma einer Zeitungsanalyse – Die Entwicklung des türkischen Kandidatenstatus aus Sicht der europäischen Institutionen – Grundzüge der Berichterstattung über die Türkei – Die Argumentationslinien für und gegen den Beitritt der Türkei – Visionen Europas – Interviews mit Korrespondenten in Istanbul.