Beschreibung
Deminutive Wortformen auf -(er)l stellen innerhalb des komplexen Varietätenkontinuums Grazer Deutsch ein hochfrequentes, markantes Phänomen dar und bilden den Gegenstand dieser Abhandlung. Dabei erfolgt im analytisch-deskriptiven Teil das morphologische Erfassen einer mengentheoretisch (nicht holistisch) definierten und (zumindest potenziell) empirisch zugänglichen Konstituenten- und Markierungs-Struktur der Formseite des Untersuchungsobjektes. Die Ergebnisse dieser Taxonomie unterstützen im anschließenden synthetisch-interpretativen Teil die Deutung der -(er)l-Deminuierung als ein fest im Grazer Deutsch verankertes, äußerst produktives Modell zur Bildung multifunktionaler Nominationseinheiten. Eine Beschreibung zweier ausgewählter morphopragmatischer Funktionen der -(er)l-Deminutive im Grazer Sprachalltag schließt die Abhandlung ab.
Autorenportrait
Der Autor: Manfred Michael Glauninger wurde 1964 in Graz geboren; 1992-1997 Studium an der Universität Graz (Germanistik, Geschichte/Philosophie); 1998-2003 Lektor an der Universität Pécs (Ungarn); seit 2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich (WBÖ) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Wien), seit 2004 auch Lehrbeauftragter an der Universität Wien; Forschungsschwerpunkte: Syn- und diachrone Varietäten- und Areallinguistik, österreichisches Deutsch.