Beschreibung
Die aus den verbotenen Freikorps hervorgegangenen nationalistischen Geheimbünde versuchten 1923, die Weimarer Republik durch einen Putsch zu beseitigen. Die Interpretation der literarischen Texte, die sich kritisch mit diesen rechtsradikalen Organisationen auseinander setzen, zeigt, dass vor allem Joseph Roths «Spinnennetz» (1923), aber auch Horváths «Sladek»-Drama (1928) weit mehr leisten als eine zeitgeschichtliche Darstellung des paramilitärischen Untergrunds: Während Horváths Stück die Widersprüchlichkeit der nationalistischen Ideologie thematisiert, veranschaulicht Roths Roman die Überlegenheit der faschistischen Kampfstrategien gegenüber der putschistisch-terroristischen Taktik der Geheimbündler.
Autorenportrait
Der Autor: Hans-Peter Rüsing, geboren 1962, studierte Deutsche Philologie, Lateinische Philologie und Erziehungswissenschaften an der Universität Münster. Seit 1994 ist er Lehrer am Gymnasium Wandlitz in Brandenburg. Neben Aufsätzen (z.B. über Kafka) veröffentlichte er ein Buch über Otto Ludwig und die Krise des Dramas im bürgerlichen Realismus (1994). Die vorliegende Abhandlung wurde 2002 von der Philosophischen Fakultät der Universität Münster als Dissertation angenommen.