Beschreibung
Der Nationalsozialismus kam mit Verspätung in den abgelegenen Salzburger Bezirk Lungau. Besonders anfällig für die nationalsozialistische Bewegung waren Akademiker, wobei vor allem einige Ärzte und Lehrer sowie Beamte eine besondere wegbereitende Rolle spielten. Katholische Geistliche des Bezirkes Lungau bewerteten den Nationalsozialismus bereits ab 1931 als gefährliche Bewegung und traten als Mahner auf. Sie begrüßten das 1933 erlassene Verbot der NSDAP und deren Zurückdrängung durch den österreichischen Staat. Während der Herrschaft des Nationalsozialismus waren katholische Geistliche und Laien Schikanen und Verfolgungen ausgesetzt. Die Seelsorge der Kirche wurde durch staatliche Maßnahmen schwer beeinträchtigt. Durch die überwiegend große Kirchentreue des Volkes wurde jedoch die Kirchenaustrittspropaganda der Nationalsozialisten trotz Einführung des Kirchenbeitrages kein Erfolg. Ab 1943 begannen die Eintritte in die katholische Kirche zu überwiegen und die Seelsorge nahm einen deutlichen Aufschwung.
Autorenportrait
Der Autor: Ignaz Steinwender, geboren 1959 in Tamsweg, begann 1989 in Salzburg das Studium der Theologie und der Philosophie. 1995 schloß er das Theologiestudium mit Diplom ab und erwarb 1997 das Bakkalaureat in Katholischer Philosophie. 1995 wurde Steinwender zum Priester geweiht und zum Pfarrprovisor von Dorfgastein sowie zum Kooperator in Hofgastein bestellt. Im Jahre 2001 erfolgte die Installierung als Pfarrer von Zell am Ziller. Im Jahre 2002 erwarb Steinwender an der Theologischen Fakultät das Doktorat in Kirchengeschichte. Er ist Autor mehrerer Beiträge über bedeutende Persönlichkeiten der Kirche Österreichs.