Beschreibung
Das Filmgenre Road Movie ist grundlegend durch seine Raumkonventionen geprägt. Die Road Movie-Reise basiert auf der Existenz von Innenraum und Außenraum, Heim und Heimatland, Zivilisation und Wildnis. Diese Dichotomie des Raums ist geschlechtsspezifisch konnotiert; die Zuschreibung von weiblicher Zugehörigkeit zum Haus als Gegenpol zu männlicher Bewegung durch den Außenraum hat eine lange Tradition. Für das Road Movie bedeutet das: Heldinnen am Steuer eines Fahrzeugs alleine unterwegs stellen einen Bruch mit der Tradition dar. Auf diese Weise rücken die Verflechtungen und Grenzen der Raum-Gender-Genrekonventionen des Road Movies in den Blickpunkt. Hat die Dichotomie des Raums und ihre geschlechtsspezifische Zuschreibung auch nach Thelma & Louise oder Leaving Normal noch Bestand?
Autorenportrait
Die Autorin: Amelie Soyka, Jahrgang 1971, wuchs in Heidelberg auf. Studium in Köln und London. Magistra Artium der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte. Realisation verschiedener Projekte in Text und Bild. Freie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Ausstellungsorganisation für einen Kölner Verlag. Zurzeit Promotion im Bereich Tanzwissenschaft.