Über Motivation oder den 'Zusammenhalt der geistigen Welt'
Heidelberger Akademische Bibliothek 11
von Kielmansegg (Graf), Peter / Zimmermann, /
Erschienen am
01.09.2022
Beschreibung
Motive für Handlungen werden allgemein als ohnmächtige Innenansichten physischer Ursachen gedeutet. Am Beispiel Jean-Paul Sartres, Edmund Husserls und Alexander Pfänders erinnert Manfred Frank an gute Gründe für die Ansicht, dass Handeln >motiviert< erfolgt und dass Ereignisse oder Zustände der physischen Welt sich erst im Lichte eines in die Zukunft zielenden praktischen >Entwurfs< als Ursachen erschließen. Das gilt außer für Handlungsgründe ähnlich für das Verstehen besonders sprachlicher Äußerungen und für den >merkwürdig zwanglosen Zwang des besseren Arguments<. Die Freiheit, die motiviertes Handeln, Verstehen und Argumentieren uns lässt, gründet letztlich in der Irreduzibilität der Erlebnisperspektive auf die anonyme Perspektive der dritten Person.
Autorenportrait
Manfred Frank (geb. 1945) war, nach Stationen in Düsseldorf und Genf, zuletzt o. Prof. für (theoretische) Philosophie an der Universität Tübingen und ist seit seiner Pensionierung Ständiger Gastprofessor an der Universität Bielefeld. Zu seinen Schwerpunkten gehört die kantische und nachkantische Philosophie, die neuere französische Philosophie, die Hermeneutik und die Theorie des Selbstbewusstseins. Nach mehreren Ehrendoktoraten und Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Gesellschaften ist er seit 2004 Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.