Beschreibung
Gegenden, Landschaften, Orte, ein Figurenkabinett, die Herkunft, der Historienhauch, das Antlitz der Dinge, Wortfährten, Alltagsbühnen. Nichts, nur versammelt Gedichte, Prosagedichte und Erzählminiaturen von Walle Sayer aus 35 Jahren: Lesebuch, Kompendium, Querschnitt und Zwischensumme zugleich. 'Mitunter, wenn mir der Vers im Satz aufgeht, wenn zwei, drei Sätze mit lyrischen Mitteln eine Erzählfläche abstecken, konzentrisch, mehr abschweifend als ausschweifend, wenn das Gedicht einen Erzählkreis zieht um den poetischen Augenblick, sich zwischen die Formen begibt, Aufzeichnung wird, Eintragung, Essaygedanke, ausufernde Notiz, Litanei., entsteht das, was ich Prosagedicht nenne. Konturiert sich eine Geschichte, hat es etwas von einer Erzählminiatur. Ich glaube, wenn ein Lyriker erzählt, sucht er den Punkt, den Augenblick, die Wendung, den Gedankensprung, mit dem oder durch den Prosaisches in Poesie übergeht.'
Autorenportrait
Walle Sayer, 1960 in Bierlingen bei Tübingen geboren, lebt in Horb am Neckar und schreibt Gedichte und Prosa. Veröffentlichungen seit 1984. Seit 1994, seit dem legendären Erfolg von >Kohlrabenweißes<, erscheinen seine Bücher in enger verlegerischer Zusammenarbeit mit Hubert Klöpfer. Zuletzt >Was in die Streichholzschachtel paßte< (2016) sowie der Gedichtband >Mitbringsel< (2019). Walle Sayer erhielt über die Jahre (außer lauter glänzenden Kritiken) namhafte Stipendien und Auszeichnungen, u. a. den Berthold-Auerbach-Preis, den Thaddäus-Troll-Preis, den Basler und den Gerlinger Lyrikpreis, 2020/21 das Jahresstipendium des Deutschen Literaturfonds. Er ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller und im Deutschen PEN.