Beschreibung
Nimbus, die dunkle Wolke, ist eine Erscheinung aus Schwung, Pracht, Weite, und doch gehört sie dem Formlosen, Ungreifbaren. Sie entfaltet Wirkung, sie bestimmt die Atmosphäre, zugleich entzieht sie sich, bleibt unbeherrschbar. Mit festem Griff und Subtilität, Witz und Zärtlichkeit unternimmt Marion Poschmann in ihren neuen Gedichten den Versuch, Nähe und Ferne zusammenzudenken und die maßlosen Kräfte der äußeren Gegenwart in einen Raum der Innigkeit zu verwandeln. Aber wo ist innen? Die Erforschung Sibiriens vor Beginn der Industrialisierung, flüchtige Begegnungen mit Tieren, die Nuanciertheit eines Farbtons oder die Verletzlichkeit von Eismassen spiegeln ebenso wie die kleinen magischen Praktiken des Alltags die Einzigartigkeit der globalen Veränderung.
Autorenportrait
Marion Poschmann wurde in Essen geboren und lebt heute in Berlin. Für ihre Lyrik und Prosa wurde sie mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bremer Literaturpreis 2021 für ihren Lyrikband
und im selben Jahr mit dem WORTMELDUNGEN-Literaturpreis. Zuletzt erhielt sie 2023 den Joseph-Breitbach-Preis für ihr Gesamtwerk.
Rezension
»... bei Marion Poschmann mischen sich begriffliche Erkenntnis und starke Bildlichkeit bis in die Details. ... [Sie] bewegt sich traumwandlerisch sicher in der Kultur- und der Wissenschaftsgeschichte.«
»Sich auf das Innere von
einzulassen, bedeutet, empfänglich zu werden: für Worte aus Himmelsleuchten und Wolkendampf, für das Heilige in der Poesie.«
»Die Lyrikerin selbst sucht eine Weite, von der sich eine erstarrte Ich-Identität in Frage stellen lässt, und hat dennoch zugleich Ich- Findung wieder zum Ziel. Das macht die Lektüre spannend.«
»Marion Poschmann formatiert ihre Bilder durch eine Vielzahl lyrischer Formen, den freien Vers etwa, aber auch durch die ihm verblüffend nahe Ode. ... [oder] das Sonett, das hier als Sonettenkranz mit fünfzehn einzelnen, fein verflochtenen Gedichten erstrahlt.«
»Die Gedichte in Nimbus denken in fein ausgesponnenen Versen in neun Zyklen über Mensch und Natur, über Macht und Ohnmacht, auch der Literatur, nach.«
»Marion Poschmann ist die Lyrikerin der ins Unbestimmte weisenden Leerstelle. ... [Ihre] Gestalten sind vergänglich und vorläufig, da sie erst im Verschwimmen, Tauen und Auflösen ihre zarte Schönheit offenbaren.«
»Ihr Sujet beherrscht die 1969 in Essen geborene Marion Poschmann meisterlich. Ihre Gedichte zeugen von einer feinen Beobachtungsgabe, sie sind sensitiv und formvollendet. Marion Poschmann ist jetzt schon eine große deutsche Dichterin.«
»Poschmanns Sprache hat etwas Leichtes. Wie Schneekristalle schweben die Worte in die Zeilen, aus denen ihre Gedichte bestehen.«
»Mit
hat Marion Poschmann eine Virtuosität erreicht, die in der deutschsprachigen Gegenwartslyrik ihresgleichen sucht.«
»Keine rückwärtsgewandte, sehnsüchtige Flaltung prägt den Band, sondern eine umfassende Sicht auf die Frage, was man sich heute so alles zur Natur denken muss.«
»Der dunklen Wolke, dem
, entsteigen in Marion Poschmanns fabelhaftem Gedichtbuch schöne poetische Illuminationen wie auch düstere Utopien. Es sind filigran konstruierte, von Natur- und Kunsterfahrung getragene Texte, die uns die Welt vor Augen stellen, als sähen wir sie zum ersten Mal.«
»Es gibt nur wenige deutschsprachige Schriftstellerinnen, die sich gleichermaßen elegant wie virtuos in Lyrik und Prosa bewegen. Poschmann ist eine von ihnen.«
Leseprobe
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