Beschreibung
Während der Kriegsjahre in Frankreich war der Austausch von Briefen vielfach erschwert oder schlicht zu gefährlich . Nach Kriegsende jedoch setzt ein Strom von Briefen ein, deren Fülle und Wucht den publizierten Werken in Samuel Becketts fruchtbarsten Jahren in nichts nachsteht. Besonders die Briefe an den Kunsthistoriker Georges Duthuit, die das Entstehen von »Molloy, Malone stirbt, Der Namenlose« und »Warten auf Godot« begleiten, werden zum Prozess einer Selbstfindung. In immer neuen Anläufen dringt Beckett zum Kern der Ästhetik vor, die seine Werke prägt.
In ihrer Gesamtheit gestatten uns Becketts Briefe, nachzuvollziehen, wie aus einem leidenschaftlich in seine Arbeit vertieften, kaum bekannten Schriftsteller infolge des sensationellen Erfolgs von »Warten auf Godot« ein weltberühmter Autor wird – und wie Beckett darauf reagiert.
Der Band enthält umfassende Einführungen, die sich mit Becketts Situation im Krieg und mit dem einschneidenden Wechsel von der englischen zur französischen Sprache beschäftigen, ferner Stellenkommentare, Zeittafeln und Kurzporträts der wichtigsten Briefpartner.
Die auf vier Bände angelegte Ausgabe erschließt zum ersten Mal das Briefwerk eines der großen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.
Rezension
» ... durchweg faszinierende Briefe ... «
»Beckett findet Erstaunliches: eine Sprache, die von Langeweile, Existenzmüdigkeit und Scheitern erzählt und dabei höchst unterhaltsam, hellwach und bemerkenswert gelungen klingt.«
»Und wieder ist es ein 800 Seiten starkes Buch, das auch durch die umfangreiche, aufwendige Recherche der Herausgeber eine Fundgrube für Beckett-Fans und Literaturwissenschaftler sein wird.«
»Dass Beckett bei soviel Zynismus und Selbstverachtung (ausserdem fast permanent gequält von körperlichen Beschwerden) über Jahrzehnte hin literarisch tätig geblieben ist und nebenher ebenso regelmässig wie weltoffen korrespondiert hat, ist staunenswert genug.«
»Samuel Beckett ist einer der größten Autoren der Moderne und auch als Briefeschreiber ein literarisches Schwergewicht.«
»Die Briefe spiegeln Becketts selbstquälerische Auseinandersetzung mit seiner literarischen Produktion wider, vor allem im Briefwechsel mit dem Verleger und Kunstpublizisten Georges Duthuit werden ästhetische Positionen auf einem adäquaten literarischen Niveau leidenschaftlich diskutiert.«
»Chris Hirte hat auch den zweiten Band der Cambridge-Ausgabe mit so viel Sprachgefühl und Sachkenntnis übersetzt, dass man glaubt, die Originale zu lesen. Dankenswerterweise hat er die Briefe um Anmerkungen erweitert, ... die den Lesern den Einstieg in Becketts Gedankenwelt erleichtern und diese Briefe zu einer unvergesslichen Lektüre machen.«
Leseprobe
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