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Der schaudernde Fächer

Erzählungen

Erschienen am 06.10.2013
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783518423899
Sprache: Deutsch
Umfang: 251
Format (T/L/B): 2.0 x 20.0 x 12.0 cm
Auflage: 1. Auflage
Einband: Gebunden

Beschreibung

»Ein paar Geliebte hatte ich, die wie Teeschalen waren, in die ich mich jeden Abend vertiefen wollte.« Die das sagt, ist nicht die Sorte Mensch, sich von Rührung beeindrucken zu lassen. Aber der traurige Student im Pierrotkostüm fällt ihr auf. Und als er eines Abends auf der Treppe vor ihr sitzt, nimmt sie ihn mit. Der Hof einer japanischen Universität, ein abgelegenes Dorf in der Ukraine, Berliner Clubs, ein Bus, der sich seinen Weg durch die nächtliche algerische Wüste sucht – das sind nur ein paar der Orte, an denen die Helden dieser Erzählungen unterwegs sind, immer in den einen oder anderen Anblick versunken, immer bereit, vor der Liebe die Flucht zu ergreifen, um der Schönheit selbst ins Gesicht zu sehen. Schwungvoll spannt Ann Cotten einen schillernden Fächer auf – aquarellierte Seegurken auf der einen Seite, auf der anderen Menschen in Liebeswirren. Die Wendigkeit ihrer Lyrik findet sich auch in diesen Erzählungen: Sie sind verspielt und zynisch, offenherzig und doch unwiderstehlich.

Autorenportrait

Ann Cotten wurde 1982 in Iowa geboren und wuchs in Wien auf. Ihre literarische Arbeit wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Gert-Jonke-Preis 2021 und dem Christine Lavant Preis 2024. Sie lebt in Wien und Berlin.

Rezension

»In ihrer Prosa ... sucht Ann Cotten nach einer Erzählform, die es mit dem Sprunghaften des Lebens aufnehmen kann und eine Sinnlichkeit entfaltet, deren Kern die Sprachlust ist.«

»Cottens erster Erzählband ' ' stockt stattdessen, ungeniert akademisch, rasant verstiegen und auf eine feine Art wild.«

»Cottens Sprache verzaubert durch Entgrenzung. Jede Impression wird mit einem poetischen Schleier überzogen. Der Leser wird einer 'intimen Wörterwelt' gewahr, die nichts an ihrem Platz, sondern alles durch Metaphern, Sprachspielereien und Assoziationen entgleiten lässt.«

»Ann Cotten geht in ihrem Buch neue Wege des Erzählens ... Cottens sprachliche Kunstwerke haben oft die dichterische Produktion zum Thema: Ihre Lyrik ist poetologische Lyrik, ihre Prosa könnte man mit einem etwas in Vergessenheit geratenen Begriff als expressionistische Reflexionsprosa bezeichnen.«

»So könnte die Revolution aussehen: Nach dem Ordentlich-Schreiben des literarischen Realismus kehrt mit Ann Cotten die wilde, hermetische Provokation in die deutsche Literatur zurück.«

»Hier wird mit Witz und Wissen, Intuition und hintersinnigem Denken an etwas gearbeitet, das das Feld der Literatur umpflügt, damit Neues und anderes und – warum nicht? – auch Schöneres darauf wachse.«

»Ann Cotten ist die avancierteste junge deutschsprachige Lyrikerin unserer Zeit.«

»Ann Cottens Erzählungen gehören zu den kostbaren Stücken Literatur, mit denen man reicher wird, umso öfter man sie liest.«

»Ann Cottons neuer Erzählband ist enormer literarischer Kraftakt und Mutprobe in einem. Der Schreibstil ist heftig, wild, obszön, aber mindestens genauso sanft und zärtlich.«

»… denn genau darum geht’s: dass Denken Zärtlichkeit ist.«

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