Beschreibung
Soziale Kognition gewinnt in der psychologischen und neurowissenschaftlichen Forschung zusehends an Bedeutung. Anknüpfend daran analysiert Marisa Przyrembel die praktischenen sowie epistemischen Voraussetzungen von Sozialität. Anhand einer Vielzahl empirischer Befunde sowie mithilfe von Phänomenologie und der analytischen Philosophie des Geistes zeigt sie, dass es gerechtfertigt ist, eine spezifische Perspektive der zweiten Person einzuführen. Die Einnahme dieser Perspektive ermöglicht einerseits kooperatives, andererseits selbstsüchtiges Verhalten. Bemerkenswerterweise kann das Zusammenleben unter bestimmten Umständen sogar von den egoistischen Neigungen Einzelner profitieren. Menschen handeln weder rein ichbezogen noch altruistisch, sondern als „empathische Egoisten“, die neben dem eigenen Interesse auch das anderer Individuen im Auge behalten können.