Beschreibung
Als Reaktion auf diverse Verlusterfahrungen, die mit dem Welt- und Selbstverständnis des modernen Subjekts einhergehen, hat sich ein 'Absolutismus des Anderen' entwickelt: Das Subjekt wird unter dem Gesichtspunkt eines zerstörerischen Egoismus gefasst und muss nunmehr - in ethizistischer Übersteigerung - von einem quasi-göttlichen Anderen in die Pflicht genommen, zur Verantwortung gerufen werden. Diese Grundtendenz untersucht Henning Nörenberg in verschiedenen Projekten der Moderne und Postmoderne, u. a. bei Friedrich Gogarten, Emmanuel Levinas, Jacques Derrida, John D. Caputo und Giorgio Agamben. Mit Ansätzen von Hermann Schmitz und Rudolf Otto gelingt es ihm, diesen 'Absolutismus des Anderen' phänomenologisch differenziert zu beleuchten.