Beschreibung
Seit Mitte des achtzehnten Jahrhunderts tritt Ästhetik als eigenständige philosophische Disziplin hervor, in durchaus kritischer wie zugleich kompensatorischer Spannung zur neuzeitlich vorherrschenden Rationalität. Indem die Aufklärung universell Vernunft propagierte und Religion zum Vorurteil erklärte, wuchs der ästhetischen Erfahrung und ihrer Reflexion in bislang kaum bekannter Weise eigenständige Bedeutung zu. Normative Theorie des Schönen und der Künste konnte gleichwohl nicht auf Dauer die Hauptrolle spielen; eher demonstrierte sie, welch unangebrachte Überhöhung ästhetische Erfahrung von philosophischer Spekulation zu gewärtigen hat. Denker von Baumgarten und Kant bis zu Schopenhauer, Kierkegaard, Nietzsche und Dewey hatten demgegenüber aufzuzeigen, dass in menschlicher Sinnlichkeit als grundlegendem Unterscheidungsvermögen eine Dynamik angelegt ist, woraus im Gesamtzusammenhang menschlicher Selbstverständigung maßgeblich Orientierung zu schöpfen ist.
Autorenportrait
Hans Peter Balmer Professor im Ruhestand Währenddessen sechzehn Semester philosophische Vorlesungen und Seminare am Zentrum Seniorenstudium der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Leseprobe
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