Beschreibung
Für den rumänischen Religionsphilosophen Mircea Eliade stellt die Entdeckung des nichteuropäischen Menschen und seiner geistigen Welt das wichtigste Phänomen des 20. Jahrhunderts dar. Namentlich die wissenschaftliche Erforschung exotischer (Natur-) Religionen, aber auch des Hinduismus und Buddhismus ermöglicht dem Abendland eine geistige Horizonterweiterung ohnegleichen – und damit eine beträchtliche Relativierung und dringend notwendige Korrektur der eigenen eurozentristischen Denkweisen.
Besonderes Augenmerk verdienen Eliades Arbeiten zu den Weisheitslehren und spirituellen Praktiken Indiens – zu Hinduismus und Buddhismus sowie zu Schamanismus, Tantrismus und Yoga: eine Pionierleistung Eliades im interkulturellen und interreligiösen Dialog zwischen West und Ost, die nicht nur von fächerübergreifender Gelehrsamkeit und philologischer Akribie, sondern vor allem von der psychologischen Bereitschaft und Gabe, sich in die Einstellungen anderer, fremder Menschen einzufühlen, getragen wird.
Die Texte zu Indiens mystischer Erotik, die nun zum ersten Mal auf deutsch vorliegen, entstanden in den Jahren 1929-1931 während Eliades Aufenthalt in Indien. Sie kreisen alle um das Thema Indien, indische Religion, Mystik und Spiritualität, wobei die mystische Erotik Indiens im Mittelpunkt steht. Den Schluß des Bandes bildet die intime Korrespondenz Eliades mit seiner Familie: Briefe, die den Leser zum unmittelbaren Zeugen seiner wissenschaftlichen, literarisch-künstlerischen, aber auch alltäglichen Aktivitäten werden lassen und die aufgrund ihrer Authentizität Eliades spirituelles Tagebuch substanziell ergänzen.
Autorenportrait
Mircea Eliade, geboren 1907 in Bukarest. Er studierte 1925-31 in Bukarest und Kalkutta; längerer Aufenthalt im Himalaya-Gebiet, ausgedehnte Asien-Reisen. Seit den fünfziger Jahren bis zum seinem Tod 1986 Professor für Religionswissenschaft in Chicago.
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