Beschreibung
Paris, 2. Dezember 1851: Louis Napoleon, Neffe des großen Napoleon Bonaparte, putscht sich an die Macht. Mit ihm wird Frankreich zum Zentrum der Welt. Es ist die Zeit der Gegensätze: Dekadenz und Reichtum auf der einen Seite, Unterdrückung und unmenschliche Arbeitsverhältnisse auf der anderen. Inmitten dieser turbulenten Zeiten kämpfen die Brüder Goncourt mit der Zensur, Victor Hugo muss das Land verlassen, Flaubert treibt sich im Bordell herum und Baudelaire raucht Haschisch. George Sand macht sich Sorgen um das Klima. Neben wegweisender Kunst und Literatur der Moderne entstehen im Zweiten Kaiserreich auch ein gigantisches Eisenbahnnetz, Frachthäfen, Fabriken und Bergwerke, Boulevardpresse und Spekulationsblasen. Haussmann walzt das verwinkelte Paris nieder und durchzieht die Stadt mit großen Boulevards. Der Krimkrieg ist der erste nach modernen Maßstäben geführte Krieg, der Suezkanal verändert den Welthandel nachhaltig. Kurz: Alles ändert sich rasend schnell. Bis Napoleon III. sich 1870 von der 'Emser Depesche' provozieren lässt.
Autorenportrait
Walburga Hülk-Althoff, Jahrgang 1953, ist Professorin für romanische Literaturen an der Universität Siegen. Zuvor lehrte sie in Freiburg und Gießen und war Gastprofessorin an der University of California in Berkeley sowie in Valenciennes und Paris. Sie gilt als Expertin für das 19. Jahrhundert in Frankreich und hat sich in zahlreichen Studien mit der Literatur und Kunst in der Moderne befasst. Sie lebt in Münster.