Beschreibung
Der Historiker und Religionswissenschaftler Hans-Joachim Schoeps zählt zu den profiliertesten Gelehrtenpersönlichkeiten der deutsch-jüdischen Wissenschaftsgeschichte im 20. Jahrhundert. Dennoch war er gegen Lebensende mit seiner Universität in Erlangen und den meisten seiner Kollegen nahezu vollständig zerfallen. Das Hauptthema seiner wissenschaftlichen Bemühungen - die Auseinandersetzung mit Preußen - galt als ebenso weitgehend obsolet wie die von ihm favorisierte ideengeschichtliche Methode. Mittlerweile ist dies in beiden Fällen anders geworden. Der Hohenzollernstaat ist seit Beginn der 1990er Jahre zum Gegenstand intensiver und teilweise sehr fruchtbarer wissenschaftlicher Debatten avanciert, und auch die Geistes- und Ideengeschichte hat - gerade in der durch Schoeps vertretenen Form einer auf kulturwissenschaftliche Synthese zielenden Zeitgeistforschung - merklich an Reputation zurückgewonnen. Beiden Aspekten ist dieses Buch in seinem Bemühen um eine Rekonstruktion des Lebensthemas von Hans-Joachim Schoeps gewidmet.
Autorenportrait
Frank-Lothar Kroll studierte Geschichte, Kunstgeschichte, Germanistik, Philosophie und Religionswissenschaften in Bonn und Köln. 1987 Promotion; 1992 Präsident der Werner Bergengruen-Gesellschaft e.V.; 1995 Habilitation in Erlangen; 1996 Louis Ferdinand Preis des Preußeninstituts; Professurvertretungen an den Universitäten Erlangen und Dresden; 2000 Professurvertretung und spätere Berufung auf die Professur für Neuere und Neueste Geschichte / Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der TU Chemnitz. Seit 2006 Vorsitzender der Preußischen Historischen Kommission und seit 2011 1. Vorsitzender der Prinz-Albert-Gesellschaft e.V.; u.a. Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Instituts für Zeitgeschichte München, der Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e.V. und der Ranke-Gesellschaft.