Der Autor zeichnet anhand berührender Schicksale ein pointiertes Panorama, aufgeteilt in zwölf Monatskapitel.
Es ist keine Aufzählung von Daten und Ereignissen, es ist kein erweiterter Kalender, es ist auch mehr als eine Collage; es ist ein raffiniertes literarisches Werk über ein wahnsinniges Jahr.
Das Jahr 1923 markierte das Ende der Nachkriegszeit und den Beginn der Goldenen Zwanzigerjahre, in seiner ganzen Ambivalenz ›im Rausch des Aufruhrs‹ glänzend beschrieben.
Was Bommarius auszeichnet, sind die zahllosen funkelnden Details, die seiner akribischen Archivrecherche zu verdanken sind.
Christian Bommarius beschreibt das deutsche Schicksalsjahr 1923 in kunstvollen Miniaturen. Nach der Lektüre staunt man, dass die Republik bis 1933 durchhielt.
Das Eingehen auf diese Einzelschicksale fügt sich im Ganzen zu einer sozialgeschichtlichen Analyse, die die daraus resultierende Anfälligkeit für Gewalt und Extremismus erhellt.
In seinem Buch ›Im Rausch des Aufruhrs‹ hat Christian Bommarius das Panorama eines Jahres der Extreme durch eine Vielzahl meisterhaft erzählter Geschichten und Porträts zusammengesetzt.
Bommarius, langgedienter Zeitungsjournalist, schreibt ausnehmend gut. Plastisch erzählt er das Kaleidoskop dieses einen Jahres, pointiert, informiert wie informativ.
In dem Buch steckt so viel perfekt arrangiertes Wissen, dass es niemals langweilt und dass man ihm viele Leser wünscht.
Der Erzähler Bommarius ist also immer da. Aber er ist umgeben von anderen, die ihre Geschichten erzählen.
Christian Bommarius setzt das Panorama eines Jahres der Extreme durch eine Vielzahl meisterhaft erzählter Geschichten und Porträts zusammen.