Rezension
In leuchtend klarer Sprache und mit unwiderstehlich sanftem Sog erzählt Janet Lewis am Beispiel des scheinbar unspektakulären Lebens einer Frau, wie der Mensch sich im Angesicht von Krisen sein moralisches Wertesystem und seine Würde erhalten kann.
Intensiver, historischer Familienroman aus den USA.
Janet Lewis hat einen großartigen Roman über Alltagsfreuden und Alltagsnöte gemacht, über ein scheinbar „mittel-mäßiges“ Leben, das nach und nach von tragischen Unglücksfällen und den schleichenden Auswirkungen der Großen Depression, der amerikanischen Wirtschaftskrise jener Jahre, erschüttert wird
Die Beschreibung der Blumen und Obstbäume, des Fells ihrer Kaninchen, des Wetters und der Strömungen der San Francisco Bay stellen in ihrem Detailreichtum
eine ganz besondere Atmosphäre her und machen den Roman sinnlich und lebendig und literarisch zu einem außergewöhnlichen Buch.
Ein erstaunlich gegenwartsnahes Buch, obwohl es im Original schon 1943 erschienen ist.
Janet Lewis erzählt die bedrohliche, schöne, traurige, glückhafte Geschichte einer Frau und Mutter in den USA der frühen dreißiger Jahre.
Ihr Behaupten in Krisenzeiten ist es, was den Roman zu einem Stück zeitloser Literatur macht, auch im Jahr 2023.
Ein großer Lesegenuss.