Beschreibung
Das ehemalige Residenzschloss stellt heute das selbstverständliche Zentrum und Hauptgebäude der Universität Münster dar. Dazu ist es aber erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geworden, als die Ruine für die Zwecke der Universität wieder aufgebaut wurde. Dagegen lag das ältere Zentrum der Hochschule mitten in der Stadt – ganz in der Nähe des Domplatzes bestand rund um die Petrikirche bereits im Kaiserreich ein geschlossenes Universitätsquartier. Die Gebäude dieser Vorkriegsuniversität sind heute größtenteils zerstört und vergessen, nur die ehemalige Sternwarte und die Bibliothek stehen in stark umgebauter Form bis heute.
Die Baugeschichte der Universität Münster wird im vorliegenden Band erstmals umfassend auf der Grundlage der Aktenüberlieferung dargestellt. Der erste Teil behandelt die Baugeschichte von der Gründungsphase des Jesuitenkollegs bis 1900, der zweite Teil die bis 1914 entstandenen Bauten. Der dritte Teil beschreibt neben den – größtenteils erhaltenen – Klinikbauten auch die Universitätsplanungen der frühen 1930er-Jahre mit ihrem visionären städtebaulichen Charakter, der vierte Teil den Wiederaufbau nach 1945. Eingehend beschrieben werden auch die zahlreichen, ursprünglich nicht für eine universitäre Nutzung entstanden Gebäude – neben dem Schloss gehören dazu die Gebäude am Hindenburgplatz, die ehemalige Landsbergsche Kurie, das Gebäudeagglomerat der Landesversicherungsanstalt und viele mehr.
Autorenportrait
Dr. Jörg Niemer (geb. 1967) promovierte 2002 im Fach Kunstgeschichte mit einer Arbeit über den Barockarchitekten Gottfried Laurenz Pictorius. Neben seiner Tätigkeit für Museen und Bildungsträger entstanden zahlreiche Arbeiten zur westfälischen Architekturgeschichte. Das Manuskript zum vorliegenden Band entstand im Auftrag des Dezernates 4.0 (Gebäudemanagement) der Westfälischen Wilhelms-Universität.