Beschreibung
Das zweite Heft der Reihe zu den baltischen Landen behandelt Reformation und Konfessionalisierung aus der Perspektive der Kulturgeschichte: Kunsthistoriker, Sprachwissenschaftler, Musikhistoriker und Literaturwissenschaftler analysieren die Auswirkungen und Folgen der Veränderung von Theologie und Glaube auf die gesellschaftlichen und kulturellen Bereiche, die Gegenstand ihres jeweiligen Faches sind. Lagen die baltischen Lande an der Peripherie Europas? Die interdisziplinäre Betrachtung von Reformation und Konfessionalisierung führt zu überraschenden Befunden. Italienische und vor allem niederländische Vorbilder prägten in den livländischen Handelsstädten und an der Residenz der Herzogsdynastie Kettler in Kurland – aber auch in den Kirchen auf der dänischen Insel Ösel – neue Formen in Architektur, Ausstattung und bildenden Künsten.
Ob die übliche Bewertung der baltischen Lande als »randständig« heute noch angemessen ist, bedarf nach den hier vorgelegten Erkenntnissen einer neuen Beantwortung.