Beschreibung
Die Veröffentlichung der EKD Für uns gestorben von 2015 und das Schreiben der Glaubenskongregation Placuit deo (2018) weisen auf die tiefgehenden Vorbehalte der heutigen Zeit hinsichtlich eines Zentralinhalts des christlichen Glaubens hin, nämlich der Erlösung durch Jesus Christus. Der sich verstärkende Traditionsabbruch vermag zum Erlösungswerk Jesu Christi statt Antworten oft nur noch Anfragen zu tradieren. Dabei scheint das geballte Unverständnis gegenüber der Soteriologie hausgemacht. Hat nicht gerade die mittelalterliche Theologie mit ihren Ideen wie Genugtuung, Verdienst, Strafübernahme, Befriedung Gottes und Ähnlichem vielen Missverständnissen Vorschub geleistet?
Dieser Band setzt die Untersuchung „Soteriologie in der frühmittelalterlichen Theologie“ fort und bearbeitet den Zeitraum ab Petrus Lombardus (gest. 1160) bis Riccoldo da Monte di Croce (gest. 1320). Die Beiträge behandeln das soteriologische Denken sowohl bei den deutschen Mystikerinnen als auch in der universitären Theologie des 13. Jahrhunderts. Ein dritter Gesichtspunkt ist die Frage nach dem Heil der Nichtchristen.
Die Aufsätze entwickeln, wie sich die Autoren jener Zeit das Erlösungswerk Christi jeweils dachten und wie sie biblische Motive und theologisches Erbe verbanden. Auch heute als sperrig oder unangebracht geltende soteriologische Argumente werden in ihrem Kontext beleuchtet und es wird herausgearbeitet, inwieweit die mittelalterliche Soteriologie gegenwärtiges Erlösungsdenken auch anregen oder herausfordern kann.
Der Band enthält Beitäge von
Michaela Bill-Mrziglod, Peter Bruns, Maria Burger, Gilles Emery OP, Regina Meyer, David Johannes Olszynski, Viki Ranff, Andrew V. Rosato, Ulli Roth, Lydia Schumacher, Davide Scotto, Matteo Vinti, Nikolaus Wandingeri