Beschreibung
Die in der Bibel überlieferten Träume haben ihre Leser und Auslegerinnen schon immer fasziniert. Sie dürfen aber nicht als Traumprotokolle, sondern müssen als literarische Niederschläge des universal-menschheitlichen Phänomens Traum gelesen werden. Zudem benutzten die biblischen Autoren die literarische Gattung 'Traumerzählung', um theologische Sachverhalte auszudrücken. Damit beziehen sie auch Stellung zu der im Alten Israel zeitweilig hart umstrittenen Legitimation von Träumen als Offenbarungsmedium des Gottes Israels. Die Studie fragt somit nach den literarischen und theologischen Funktionen alttestamentlicher Traumerzählungen. Aufgezeigt wird dies am Beispiel der Josefsgeschichte, deren Gottes- und Menschenbild dazu herausfordert, erkenntnistheoretisch begründete Schwierigkeiten zu überwinden und eine theologische Dimension des Phänomens Traum wiederzuentdecken.
Autorenportrait
Jörg Lanckau, Dr. theol., Jahrgang 1970, Studium der evangelischen Theologie in Halle (Saale), Basel und Leipzig, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für alttestamentliche Wissenschaft der Universität Leipzig, seit 2003 Pfarrer in Untervaz-Haldenstein im Kanton Graubünden.