Beschreibung
Wie sich die Beziehungen zwischen Bildung und Raum historisch entwickeln, veranschaulichen prägnant die Jahrzehnte, die auf den Sputnik-Schock" von 1957 folgten. Der Weckruf des sowjetischen Raumfahrtprogramms versetzte die globale Landschaft des Lernens in Bewegung. Vor dem Hintergrund von Reformeuphorie und Katastrophenstimmung entstanden weltweit neue Schulen und Universitäten. Zugleich wurden traditionelle pädagogische Konzepte massiv zur Disposition gestellt - bis hin zur Forderung, die Institutionen der Bildung abzuschaffen. In den Architekturen der Lernens zeigte sich nicht nur eine Politik des Raumes, sondern auch jener Bildungsschock, der die globalen Gesellschaften der 1960er und 1970er Jahre heftig erschütterte, während sie sich allmählich in Wissensgesellschaften verwandelten.
Autorenportrait
Tom Holert, Kunsthistoriker, Kurator und Künstler, Berlin.