Beschreibung
Beim Begriff 'soziale Gerechtigkeit' scheiden sich die Geister. Während viele PolitikerInnen gerechte soziale Verhältnisse fordern und sich SozialwissenschaftlerInnen überlegen, was 'Gerechtigkeit' beinhaltet, bezeichnen kritische Stimmen diesen Begriff als inhaltsleeres Schlagwort, das sich bestenfalls als Instrument im politischen Kampf eignet. Der vorliegende Sammelband dokumentiert, dass die Debatte über soziale Gerechtigkeit in der Tat viele Facetten aufweist. Die Beiträge von elf WissenschaftlerInnen aus drei Ländern und unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen Disziplinen decken ein breites Spektrum an Perspektiven auf das Thema 'soziale Gerechtigkeit' ab. Dabei zeigt sich zum einen, dass sich diese Thematik am besten erschliessen lässt, wenn sie aus unterschiedlichen disziplinären und nationalen Blickwinkeln beleuchtet wird. Zum andern wird deutlich, dass es nicht eine, sondern verschiedene Vorstellungen von sozialer Gerechtigkeit gibt, und diese Gerechtigkeitsvorstellungen die Wahrnehmung und das Handeln individueller und kollektiver Akteure beeinflussen. In diesem Sinne verweist der Titel des ersten Buches in der Reihe 'Differenzen', Soziale Gerechtigkeiten, auf die Pluralität von Perspektiven und Definitionen sowie auf die Differenzierung zwischen Verteilungs- und Anerkennungsaspekten.
Autorenportrait
Monica Budowski, Ethnologin und Soziologin, Prof. Dr. am Departement Sozialarbeit und Sozialpolitik an der Universität Fribourg (CH). Arbeitsschwerpunkte: Armut, Soziale Ungleichheiten, Familien und Gender, soziale Unterstützung, Gesundheit, Sozialpolitik in Entwicklungsländern. Michael Nollert, Soziologe, Prof. Dr. assoziiert an der Universität Freiburg (CH). Arbeitsschwerpunkte: Wirtschaftssoziologie, Arbeitsmarkt, Konfliktforschung, Wohlfahrtsproduktion, soziale Ungleichheiten, soziale Netzwerke.