Beschreibung
Die Mittlere Deutsche Literatur zwischen 1400 und 1750 weist einen beträchtlichen Bestand an deutschsprachiger und neulateinischer Rezeptionsliteratur auf. In Kontinuität mit der ersten Arbeitstagung in Eisenstadt 2011 und der zweiten in Hundisburg 2013 sind die Beiträge dieses Bandes dessen Sichtung, Aufarbeitung und bildungsgeschichtlicher Wertung gewidmet. Sie befassen sich mit der Rezeption und Verbreitung antiker Kultur (Überlieferung von Mythologie, Verarbeitung von Sophokles und Ovid), mittelalterlicher Stoffe und Renaissanceliteratur sowie mit den Filiationen neulateinischer Dramen, Fabeln und Romane, teilweise bis ins 18. Jahrhundert. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Rekontextualisierung, auf der Art, wie der Text dem anderen kulturellen Bezugsrahmen angepasst wird. An herausragenden Beispielen der literarischen Rezeption europäischer Literaturdenkmäler (Nibelungensage, Narrenschiff, Melusine) und neulateinischer Dramen werden außer ästhetischen Problemen sozio-kulturelle Transfers dargestellt, so etwa die ideologische Funktionalisierung zu didaktischen, moralischen, politischen und konfessionellen Zwecken.
Autorenportrait
Peter Hvilshøj Andersen-Vinilandicus ist Professor für ältere deutsche Geschichte und Literatur an der Universität Straßburg. Seine Schwerpunkte sind die Nibelungensage, die Alexandersage, die Tristansage und die literarischen Beziehungen zwischen Deutschland und Nordeuropa. Publikationen u.a.: Die Nibelungen zogen nach Dänemark. (Peter Lang 2007).
Barbara Lafond-Kettlitz ist Privatdozentin an der Universität Straßburg und unterrichtet deutschsprachige Literatur. Sie beschäftigt sich vorwiegend mit der Literatur der Schweiz (Monographie über Ludwig Hohl) sowie der Rezeptionsliteratur der Frühen Neuzeit. Publikationen u.a.: De l’amour courtois à ‚l’amour marié’. Le roman allemand (1456–1555). (Peter Lang 2005).
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