Beschreibung
Im Zeitalter der Globalisierung und nach der kulturwissenschaftlichen Wende verdient eine Auseinandersetzung mit den Bedeutungsdimensionen der Magie und Sprache in der Literatur im Kontext afrikanisch-europäischer Beziehungen erneute Aufmerksamkeit. Untersucht wird deshalb die Wahrnehmung von Praktiken der Magie und sprachlichen Handlungen in verschiedenen Gesellschaften. Unterliegt sie kulturellen Deutungsmustern? Wie interpretiert der nach Afrika reisende Europäer Lebensweisen dortiger Einwohner wie etwa in Texten von Ilija Trojanow (Ostafrika), Olaf Müller (Namibia), Yoko Tawada oder Ruth Weiss (Südafrika)? Wie bewertet er Rituale und magische Praktiken in Kenia (Loesch), wie blutige Auseinandersetzungen in Ruanda (Bärfuss, H.C. Buch) oder sprachliche Handlungen wie die der Namensgebung? Eine andere Umsetzung finden Magie und Sprache im europäischen Kontext, von der Rolle des Sprachmagiers bei Thomas Mann, Joseph Roth und Johannes Bobrowski bis zur Sprachmagie im Sinne Benjamins, als Beschwörung bei Paul Celan, im magischen Denken bei Alissa Walser und als Entzauberung bei Wolfgang Koeppen. Dieser Band präsentiert Ergebnisse der Tagung «Magie und Sprache», die im April 2011 an der Universität Pretoria in Südafrika stattfand.
Autorenportrait
Carlotta von Maltzan ist Professorin für Germanistik an der University of Stellenbosch in Südafrika. Sie ist Herausgeberin des SAGV Jahrbuchs Acta Germanica und Mitherausgeberin des Jahrbuchs für Internationale Germanistik. Zu ihren Veröffentlichungen zählen Monographien über Klaus Mann und Heiner Müller. Auch hat sie mehrere Sammelbände über das Schreiben in Afrika herausgebracht, zuletzt zusammen mit David Simo Sport, Spiel und Leidenschaft. Afrikanische und deutsche Perspektiven (2012).
Inhalt
Inhaltsverzeichnis