Beschreibung
Hingehen, hinsehen, nachfragen und die Fakten berichten: Hugo von Kupffer war der erste echte Reporter Deutschlands, der Prototyp des modernen Journalisten. In ihrer klaren, unabhängigen Art sind seine erfolgreichen Reportagen noch heute spannende Blicke in die menschliche Vielfalt der Großstadt.
Autorenportrait
Hugo von Kupffer wurde 1853 als Sohn eines baltendeutschen Wissenschaftlers in Sankt Petersburg geboren. Er arbeitete bei der Küstenvermessung in Florida, bevor er von 1875 bis 1878 nach New York ging, wo er in verschiedenen großen Nachrichtenagenturen und dann vor allem beim "New York Herald", dem damals bedeutendsten und innovativsten Blatt der USA, Handwerk und Selbstverständnis eines modernen Journalismus erlebte und lernte. Nach Versuchen als Schriftsteller und Journalist in Deutschland führte er ab 1883 gemeinsam mit dem Verleger August Scherl den neu gegründeten "Berliner Lokal-Anzeiger" zu größtem Erfolg, indem neue amerikanische Pressestandards auf die boomende Hauptstadt Berlin angewendet wurden. Von Kupffer blieb 45 Jahre lang Chefredakteur des Massenblattes, war außerdem sozial engagiert und als Freimaurer aktiv. Zuletzt wurde er in den zwanziger Jahren auch Chefredakteur der Familienzeitschrift "Allgemeiner Wegweiser" und verschaffte ihr neuen Aufwind. Hugo von Kupffer starb 1928.
Rezension
„Das ist wirklich mal eine Wiederentdeckung … Die Metropole und ihre Presse im Wachstum und Wandel: Bei Hugo von Kupffer ist das eine Fortschrittsgeschichte. … Für eine Archäologie der Metropole sind diese Texte unverzichtbar, zeigen sie doch die Ursprünge der modernen Infrastruktur in ihrer Vielfalt. Wir begreifen, wie wenig selbstverständlich das war, was wir heute als selbstverständlich hinnehmen oder einklagen.“ (Erhard Schütz, Tagesspiegel)
„Hugo von Kupffers mit stilsicherer Feder niedergeschriebenen 'Reporterstreifzüge' bieten eine Fülle von abwechslungsreichen Momentaufnahmen aus dem pulsierenden Stadtleben Berlins und gelten somit gerade heute als Geschichtsquelle. Die vorliegende Edition ist ein erzählerisches Glanzstück und deshalb auch kurzweilig lesbar. Fabelhaft!“ (Mathias C. Tank, Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins)