Beschreibung
Am 11. Juni 1580 liess Papst Gregor XIII. im Rahmen einer als Grossanlass durchgeführten Prozession die im Kloster Santa Maria in Campo Marzio in Rom aufbewahrten Reliquien Gregors von Nazianz in die nordöstliche Eckkapelle von Neu-Sankt-Peter überführen. Sankt Peter präsentierte sich zu diesem Zeitpunkt – nach über siebzigjähriger Bauzeit – immer noch als unvollendeter Rohbau und ohne die grosse Kuppel. Mit der Deposition der Reliquien und der Einrichtung der nach ihrem Stifter benannten Cappella Gregoriana rückte erstmals die liturgische und künstlerische Gestaltung des Interieurs des damals grössten sakralen Bauwerks des Abendlandes in den Vordergrund. Prägend für die künstlerische Ausstattung der Kapelle sind sowohl die Inkrustationen aus bunten Marmoren als auch die monumentalen Mosaikbilder, die beim zeitgenössischen Publikum grosses Aufsehen erregten.
Die vorliegende Studie untersucht die bislang kaum erforschte Genese des ersten liturgisch und künstlerisch ausgestatteten Innenraumes von Neu-Sankt-Peter und interpretiert diesen in einem umfassenden kunst- und kulturgeschichtlichen Kontext. Hierzu wurden neben bekannten Quellen auch etliche neu erschlossene historiographische und literarische Zeugnisse herangezogen.
Autorenportrait
Kaspar Zollikofer ist promovierter Kunstwissenschaftler. Er lebt und forscht in Rom und Zürich.
.