Beschreibung
Moderne Gebäude mit effizientem Wärmeschutz sind in der Lage, die gesamte benötigte Energie zur Beheizung über die Luft an den Raum zu übergeben. Mit den damit stärker in den Vordergrund tretenden Lüftungssystemen geht im Idealfall die Kopplung und die energetische wie konstruktive Verzahnung von Gebäude und Gebäudetechnik einher.
Das entwickelte solaraktive Fassadensystem bedient sich dabei "aktiven" und "passiven" Ansätzen. Unter einem aktiven Blickwinkel geht es darum, die Technik des Luftkollektors "fassadenfähig" zu machen. Der Blickwinkel der passiven Energienutzung zielt darauf ab, Verluste über die Gebäudehülle durch die Nutzung solarer Energie zu kompensieren. Beide Systemgedanken benötigen nicht zwingend technisch hochgezüchtete Lösungen und bieten somit einen hohen gestalterischen Spielraum für Planer. Im Rahmen der Arbeit wird dabei der gesamte Entwicklungsprozess für ein solaraktives Sanierungssystem mit Luft als Energieträger durchschritten. Ziel ist dabei eine Umsetzung für Gebäude bis zur Gebäudeklasse 3 sowie die Anwendung von Kunststoffen bei der Umsetzung der Gebäudehülle. Der Entwicklungsprozess berührt dabei alle relevanten Themen von physikalisch und chemisch geprägten Werkstoffuntersuchungen, technischer und energetischer Optimierung bis hin zu konstruktiven und gestalterischen Überlegungen.
Neben der Relevanz der im Rahmen der Arbeit entstandenen Systementwicklung kann auch der wissenschaftliche Umgang mit empirischen Methoden bei der Entwicklung in der Arbeit als modellhaft betrachtet werden. Die angewandte, grundlegende Vorgehensweise auf Basis der Zwicky-Box und der Multifaktorenanalyse lässt sich auch auf andere Entwicklungsprozesse übertragen.