Beschreibung
Adelige Eheschließungen in der Frühen Neuzeit gelten als Instrumente der Politik. Doch die damit einhergehenden Friedensverträge oder Bündnisse waren nicht immer dauerhaft, was den strategischen Nutzen der Fürstenheirat in Frage stellt. Warum also waren adelige Eheschließungen trotzdem über Jahrhunderte hinweg fester Bestandteil politischen Handelns? In dieser Studie werden drei savoyisch-französische Eheanbahnungen aus dem Zeitraum vom 15. bis 17. Jahrhundert von ihren Anfängen her betrachtet. Im Fokus stehen dabei nicht Verträge oder Bündnisvereinbarungen, sondern Verhandlungen, Gespräche und Briefe, die das kommunikative Geschehen vor und auch nach einer Eheschließung abbilden. Dabei zeigt sich: Eheschließungen, aber auch Eheanbahnungen schufen Beziehungszusammenhänge und ließen diese fortdauern - sogar ohne eine Hochzeit.
Autorenportrait
Friederike Willasch hat Geschichte und Rechtswissenschaft in Bielefeld und Paris studiert. Sie wurde 2016 mit der vorliegenden Arbeit an der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Universität Hannover promoviert. Zu ihren Forschungsinteressen zählen Familie und Verwandtschaft in der Frühen Neuzeit, die westeuropäische adelige Gesellschaft, die Geschlechtergeschichte sowie die Kommunikations- und Mediengeschichte.