Beschreibung
Die Arbeit untersucht die Regulierung internationaler IT-Beratungsprojekte aus Sicht der Strategischen Organisationsanalyse von Michel Crozier und Erhard Friedberg. Gefragt wird, wie Akteure Unsicherheiten in internationalen IT-Beratungsprojekten regulieren und wie, umgekehrt, Regulierungen Machtbeziehungen zwischen den am Projekt beteiligten Akteuren beeinflussen. Internationale IT-Beratungsprojekte werden dabei doppelt konzipiert: als Kunden-Berater-Beziehungen und als temporäre Organisationen. Damit treten auch Beziehungen zwischen den am Projekt beteiligten Personen sowie zwischen Projekt, Beratungs- und Kundenorganisationen doppelt in den Blick. Der hier entwickelte Analyserahmen stellt nicht nur den Systembegriff von Crozier und Friedberg in den Mittelpunkt, sondern entwickelt damit verbundene Konzepte wie Systemgrenzen, Systemelemente und Systemregulierungen weiter. Konkretisiert wird in diesem Zusammenhang auch das zentrale Konzept der Kontrolle relevanter Ungewissheitszonen. Die Schrift untersucht ein IT-Beratungsprojekt, an dem drei Beratungsunternehmen sowie zwei Teams in Nearshore-Zentren beteiligt waren, verdeutlicht damit die Analysekraft des Theorieansatzes der Strategischen Organisationsanalyse, den sie weiterentwickelt und dessen empirische Fruchtbarkeit sie aufzeigt.
Autorenportrait
Michaela Wieandt-Ledebur, Jahrgang 1975, arbeitete nach ihrem Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Soziologie am SOFI Göttingen, der TU Berlin und der TU Chemnitz als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Aktuell ist sie Karriereberaterin und Coach an der ESCP Europe Business School in Berlin.