Beschreibung
Die Kanonisierung literarischer Texte drückt eine besondere normative Anerkennung aus und zieht die Literaturtheorie in die Gestaltung gesellschaftlich-kultureller Machtverhältnisse hinein. Der vorliegende Band geht darum der noch zu wenig von der Kanonforschung berücksichtigten Frage nach, inwiefern die Literaturtheorie zur literarischen Kanonbildung beiträgt. Mittels einer an Pierre Bourdieu und John Searle orientierten kultursoziologischen Methodik beantwortet die Untersuchung diese Frage am Beispiel der Kanonisierungspraxis von Georg Lukács (1885–1971). In den drei untersuchten historischen Kontexten nahm dieser Einfluss auf die Funktionalisierung des Literarischen und literarischer Texte zur kulturellen Identitätsbildung, Rechtfertigung von Werten und Handlungsorientierung.
Autorenportrait
Dennis Wahl studierte Philosophie, Deutsch und Pädagogik im Rahmen eines Lehramtsstudiums an der Universität Siegen. Er schloss das Studium 2011 ab und arbeitete anschließend bis 2015 als wissenschaftliche Hilfskraft an der dortigen Philosophischen Fakultät. 2017 schloss er das Referendariat in Bonn ab und arbeitet nun als Studienrat an einem Gymnasium in Nordrhein-Westfalen.