Beschreibung
Menschen mit vielen Sozialbeziehungen sind gesünder und erfolgreicher als Menschen mit wenigen. Was heißt das aber für Arbeitnehmer? Sind Arbeitnehmer mit einen guten Verhältnis zu ihren Kollegen, Vorgesetzten und zu ihrem Betrieb auch gesünder und erfolgreicher als Arbeitnehmer mit weniger guten Sozialbeziehungen? Anhand empirischer Daten vornehmlich aus Industrieunternehmen untersucht Max Ueberle die Auswirkungen verschiedener Formen von Sozialkapital auf die Produktivität von Arbeitsgruppen – und kommt zu einem bemerkenswerten Ergebnis: Die Ausstattung mit Sozialkapital hat einen deutlich messbaren Einfluss auf die Leistung von Arbeitsgruppen, selbst bei weitgehend vorgegebenen Tätigkeitsinhalten in der industriellen Güterherstellung. Angesichts der in vielen Bereichen ausgereizten technischen Entwicklungsmöglichkeiten ist das Sozialkapital somit ein Produktivitätsfaktor, in dem eine deutlich hohe Innovationsrendite für Investitionen zu erwarten ist. Gerade angesichts drohender und eingetretener Qualifikationsengpässe auf dem Arbeitsmarkt wird die Ausstattung mit Sozialkapital so zu einem wichtigen Wettbewerbsvorteil.
Autorenportrait
Dr. Max Ueberle ist Gesundheitswissenschaftler und Politologe. Er untersucht in unterschiedlichen Zusammenhängen die Bedingungen für die Gesundheit von Mitarbeitern, den Erhalt und die Wiedererlangung ihrer Leistungsfähigkeit. Dabei ist er überzeugt: Oft oder meistens haben Arbeitgeber und Arbeitnehmer in dieser Hinsicht die gleichen Interessen – auch bei einer bloß ökonomischen Betrachtung. Dazu müssen Kosten und Erträge jedoch sauber ermittelt und zugerechnet werden. Gegenwärtig ist er als Unternehmensberater tätig. Als solcher berät er vornehmlich Einrichtungen des Gesundheitswesens bei der Planung und Umsetzung effizienter Programme zur Rehabilitation, die Menschen nachhaltig bei der Rückkehr in das Erwerbs- und Privatleben unterstützen.